Spielplatz am Bodemuseum

Spielplatz am Bodemuseum, 75 x 65 cm, 1995

Als ich diese Bild malte, war ich im Atelierhaus der Hochschule Weißensee tätig. Ich schaute direkt hinüber zum Bodemuseum. Diese Ansicht malte ich dann noch mehrmals. Der Spielplatz von einst musste einer anderen Freizeitstätte weichen. Dahinter, direkt an der Spree, wurde später ein Beachclub errichtet. „Kommst Du nicht zum Strand, dann kommt er zur dir.“ So hieß der Slogan vergangener Tage. Zu dieser Zeit liebte ich den November mit seiner Melancholie, dem Unwirklichen, dem Geheimnisvollen. Nebel, der sich über die Landschaft senkt und den kommenden Winter ankündigt. Jegliches Sonnenlicht wird verschluckt und Demut breitet sich aus. Die Bäume stehen von Blättern entblösst, zeigen uns ihre skurile Struktur. Sie haben sich in etwas Anderes verwandelt. In etwas Starkem, dem Forst des Winter zu trotzen. Verlassen ist der Spielplatz. Spuren menschlichen Handels sind immer noch erkennbar. Der gelbe Sand hat das wenige Sonnenlicht eingefangen und wird vom letzten grünem Gras eingerahmt. Die wenigen Blätter an den Sträuchern im Vordergrund scheinen sich an den Zweigen fest zu halten und erinnern an heitere Tage. Die sich gegenseitig abwechselnden Vertikalen, Horizontalen und Diagonalen haben ein festes Netz von Linien geflochten und haben die Landschaft „fest im Griff“, es gibt kein Entrinnen.